Schwarzwald im Detail
Der Westweg - 7.Etappe
21.09.2017 Hausach - Silberberg
Länge 20km Start 8.30 Uhr
Aufstieg 1214m Ankunft 16.20 Uhr
Abstieg 468m
Heute klingelt der Wecker um 7 Uhr. Ein Blick aus dem Fenster sagt uns, daß heute das Wetter sehr schön werden wird. Es hängen zwar noch einige Wolken tief über den Bergen, aber der Himmel ist an manchen Stellen schon strahlend blau. Heute haben wir laut mehreren Berichten eine der anstrengendsten Etappen vor uns. Aber zuerst gehen wir einmal in Ruhe frühstücken und bekommen unser Lunchpaket welches wir gestern Abend vorbestellt haben.
Diese belegten Brötchen sind die größte Enttäuschung auf unserer gesamten Westwegwanderung. Bei unserer Rast stellen wir fest daß es keine frischen Brötchen sind. Eines ist hart, das zweite riecht muffig und die anderen beiden gehen so.
Die erste Herausforderung wartet gleich am Morgen auf uns, den es geht auf den Farrenkopf, unsere ersten 550 steilen Höhenmeter der heutigen Etappe. Zuerst laufen wir noch ein kurzes Stück durch Hausach und wunderen uns über die vielen Brunnen die es hier gibt. Und schon geht es hinauf zur Burg Husen, die oberhalb von Hausach liegt. Wir werfen noch einmal einen Blick ins Tal, bevor wir auf schmalem Pfad weiter nach oben wandern.
Mal auf breiten Forstwegen mal auf schmalem Pfad geht es an einem Kohlemeiler vorbei immer weiter nach oben. Wir haben immer mal wieder wunderbare Blicke ins Tal und auf die Berge. Und dann gelangen wir zum Haseneckle und stehen mitten in den tiefhängenden Wolken.
Von hier geht es immer weiter nach oben, manchmal nicht so steil aber stellenweise sehr steil. Und dann haben wir es geschafft, wir stehen vor der Hasemannhütte auf dem Farrenkopf. Von hier hat man einen wunderbaren Blick und die Sonne hat es inzwischen durch die Wolken geschafft. Der Aufstieg war schon recht steil, aber wir hatten es uns viel schlimmer vorgestellt.
Nachdem wir die Aussicht genossen haben wandern wir weiter. Auf steinigem Pfad geht es wieder nach unten, und wir müssen aufpassen daß wir nicht auf den losen Steinen ins Rutschen kommen. Aber auch dieses Stück bringen wir hinter uns und der Weg wird wieder angenehmer zu laufen. Das Wetter ist echt Klasse und wir genießen die Wärme. Unser Weg führt uns an Windrädern vorbei immer weiter zur Büchereckhütte. Wir überlegen ob wir hier eine Rast einlegen, entschließen uns aber noch ein Stück zu laufen.
Kurz danach müssen wir die Straße überqueren, an einer echt blöden Stelle. Und dann geht es wieder nach oben, immer wieder an Windrädern vorbei bis zur Prechtaler Schanze. Und hier machen wir dann unsere erste Rast. Wir haben richtig Hunger und erleben dann eine riesen Enttäuschung als wir unsere belegten Brötchen auspacken. Aber auch dadurch lassen wir uns die Laune nicht verderben, denn wir freuen uns daß wir so locker den Farrenkopf geschafft haben und das Wetter so toll ist.
Nach unserer Rast laufen wir erholt weiter, an einer kleinen Hütte vorbei (mit Holzofen und Hüttenbuch) immer weiter Richtung Huberfelsen.
Von hier geht es auf schmalen, steinigen Pfaden immer weiter nach oben. Denn Weg finden wir sehr interessant und kurzweilig aber auch wahnsinnig anstrengend. Dieser Anstieg zum Karlstein geht uns ganz schön in die Beine. Aber plötzlich sehen wir den Karlstein vor uns liegen und wissen daß wir auch diesen Anstieg geschafft haben.
Wir besteigen über steile Stufen die Felsformation und haben von hier einen tollen Blick.
Kurz nach dem Karlstein machen wir noch einmal eine Rast. So einfach wie ich heute Morgen den Aufstieg zum Farrenkopf geschafft habe, hätte ich nicht gedacht daß mich der Anstieg zum Karlstein so anstrengt. Aber inzwischen ist es auch richtig warm geworden, und diese Temperaturen sind wir noch nicht gewohnt. Es geht weiter durch den Wald, und dann müssen wir ein Stück an der Straße laufen. Es geht am Gasthof „Zum Karlstein“ vorbei und über eine Wiese gelangen wir zu einem Fischteich.
Und schon wieder geht es ein Stück steil nach oben. Von hier geht es an Feldern und am Waldrand entlang zur Vesperstube Silberberg. Das Ziel unserer heutigen Etappe. Eigentlich ist das Etappenende erst beim Gasthof Wilhelmshöhe, aber dieses hat heute Ruhetag, weshalb wir dort kein Zimmer bekommen haben. Also erwartet uns heute ein Matratzenlager, wir sind schon den ganzen Tag gespannt wie viele „Mitübernachter“ wir haben. Wir werden freundlich empfangen und nach oben unters Dach begleitet wo sich unser Matratzenlager befindet. Wir sind angenehm überrascht, es ist hier hell und freundlich und wir haben ein frisch renoviertes Bad, und das Beste ist, das wir die einzigen Übernachtungsgäste hier oben sind.
Wir duschen, waschen unsere Wander Shirts und beschließen ein Radler zu trinken, das haben wir uns heute aber auch verdient. Wir sitzen auf der Terrasse und genießen den Ausblick und die Ruhe.
Und danach bestellen uns einen Wurstsalat und lassen den Tag ausklingen. Der heutige Tag hat uns doch etwas mitgenommen und wir gehen deshalb zeitig ins Bett.