Schwarzwald im Detail
Der Schluchtensteig
10.09.2016 Anreise nach Stühlingen
Wir haben uns vorgenommendieses Jahr den Schluchtensteig zu laufen.
Unsere erste Mehrtagestour.
Aus Zeitgründen können wir leider nicht alle 6 Etappen machen -aber wir haben uns mal 4 bis 5 Etappen vorgenommen.
Bei schönem Wetter sind wir mit dem Auto nach Stühlingen aufgebrochen.
Der Wetterbericht sagt für die nächstenTage wunderbares Wetter voraus.Die Rücksäcke sind gepackt, sie wiegen jeweils 7,6 kg. Und nun sind wir gespannt auf das Abenteuer Schluchtensteig.
Wir beziehen unser Zimmer im Hotel Krone in Stühlingen, machen einen kleinen Spaziergang durch den Ort und schauen uns den Startpunkt für den nächsten Tag an. Nach einem leckeren Abendessen gehen wir früh ins Bett, wir wollen morgen zeitig los!
11.09.2016 Erste Etappe Stühlingen – Blumberg
Länge 19km Start 8.00 Uhr
Steigung 540m Ankunft 16.00 Uhr
Gefälle 298m
Heute geht es los! Der Wecker klingelt um 6 Uhr. Nachdem wir das Auto auf dem Schluchtensteig Parkplatz (es gibt extra einen gebührenfreien Parkplatz für Schluchtensteigwanderer) abgestellt haben, gibt es ein reichhaltiges Frühstück. Wir starten bei tollem Wetter um 8 Uhr.
Der offizielle Startpunkt liegt bei der katholischen Kirche. Über die Hauptstraße verlassen wir den Ort, am Sportplatz vorbei, und dann Richtung Weizen an der Wutach entlang.
In Weizen beginnt der erste Anstieg. Kleine Pfade wechseln sich mit Forstwegen ab und wir kommen trotz der ungewohnten Rucksäcke zügig voran. Nach ca. 8,5km kommen wir am Gasthaus Wutachschlucht vorbei und machen bei einer Apfelsaftschorle eine Pause. Das Wetter ist toll, der Weg ist klasse und wir haben bis jetzt noch keine anderen Wanderer getroffen.
Danach laufen wir einige Kilometer an der Wutach entlang, unterqueren die Gleise der Sauschwänzlebahn und haben das Glück die Bahn zu hören und zu sehen. Nun überqueren wir mit Hilfe einer Eisenbrücke die Wutach und jetzt bginnen die Wutachflühen. Ab hier gibt es auch eine Schlechtwetter Variante, die ich bei Regen auch empfehlen würde. Wir nehmen den „offiziellen“ Weg durch die Flühen.
Der schmale, stellenweise ausgesetzte Pfad schlängelt sich am Berg entlang nach oben. Hier ist alles sehr abenteuerlich und wir müssen auf den Weg achten. Oben angekommen, machen wir eine zweite Rast und stärken uns bei einem Vesper. Wir genießen bei warmem Wetter die Pause und sehen in der Ferne zum zweiten Mal die Sauschwänzlebahn vorbei fahren.
Über Wiesen und Felder geht es steil nach oben. Die Sonne scheint vom blauen Himmel und der Blick Richtung Schweiz ist wunderbar.
Das Wetter ist klasse, aber wahnsinnig heiß, und wir kommen ordentlich ins Schwitzen. Über Feldwege laufen wir weiter und dann müssen wir noch einmal unsere Reserven mobilisieren für den letzten steilen Anstieg des Tages. Fast oben angekommen lockt ein Schild mit "Blumberg kurzer Weg". Doch wir laufen nach einer kurzen Verschnaufpause weiter Richtung Buchberg. Bei der Buchberghütte erwartet uns ein toller Ausblick. Dort legen wir für heute unsere letzte Rast ein.
Über schmale Pfade geht es steil hinab nach Blumberg. Um 16 Uhr erreichen wir das Hotel Hirschen in Blumberg, das Ziel unserer ersten Etappe. Dort werden wir freundlich empfangen und beziehen unser Zimmer mit Balkon. Nach einer heißen Dusche und nachdem die Wäsche gewaschen ist, legen wir noch eine halbe Stunde die Füße hoch, bevor wir zum Abendessen gehen.
12.09.2016 Zweite Etappe Blumberg - Schattenmühle
Länge 20km Start 8.30 Uhr
Steigung 335m Ankunft 16.00 Uhr
Gefälle 376m
Der Wecker klingelt mal wieder um 6 Uhr. Ab 7 Uhr gibt es ein tolles Frühstücksbüffet. Wir frühstücken in aller Ruhe, packen danach die letzten Sachen in unsere Rucksäcke und dann kann es losgehen. Der Himmel ist strahlend blau und so wie es aussieht wird es heute sehr warm. Wir lassen Blumberg schnell hinter uns und gelangen zu den Schleifenbachwasserfällen. Dort führt uns eine acht Meter lange Leiter in die Tiefe. Auf der anderen Seite geht es dann steil wieder nach oben. Für diesen Teil der Strecke gibt es für Wanderer mit Hunden eine Umleitung.
Danach wandern wir auf bequemem Weg weiter nach Achdorf. Dort hat ein Wanderfreund in einer Garage eine Verpflegungsstelle eingerichtet.
Wir wandern über Feld-, Wiesen-und Waldwege weiter zur Wutachmühle , die wir recht zügig erreichen. Kurz darauf sind wir auch schon beim Kanadiersteig angelangt. Leider ist dort ein Stück der Strecke gesperrt und wir müssen der Umleitung folgen. Das heißt ein Umweg von 4,4km (Steigung 149m /Abstieg 129m) also eine gute Stunde länger laufen.
Wir machen bei Bachheim eine Rast und essen eine Kleinigkeit. Dann geht es weiter an Feldern und Wiesen vorbei und wir stoßen nach einem steilen Abstieg wieder auf den Schluchtensteig. Der ist sehr beeindruckend. Der Weg führt auf und ab und ist stellenweise mit Drahtseilen gesichert, alles sehr abenteuerlich. An manchen Stellen müssen wir aufpassen, es ist rutschig obwohl es schon einige Tage nicht mehr geregnet hat. Die Wanderstöcke sind da echt klasse. Wir bleiben immer wieder stehen und bestaunen die Natur. Es ist schon toll hier.
Wir erreichen Bad Boll und müssen noch einmal einer Umleitung folgen, diese ist jedoch kein Umweg, da wir einfach auf die andere Seite der Schlucht wechseln. Wir laufen noch ein kurzes Stück weiter und machen an einem Grillplatz eine zweite Rast. Nun führt uns der Pfad über Wurzeln bergauf und bergab immer weiter Richtung Schattenmühle. In der Ferne hören wir ein leichtes Grollen, es ziehen Wolken auf. Wir laufen etwas schneller, denn wir möchten unser Ziel trocken erreichen.
Und dann sehen wir die ersten Zeichen von Zivilisation, eine Scheune. Um 16 Uhr erreichen wir dann unser heutiges Tagesziel, die Schattenmühle. Wir beziehen unser Zimmer und gehen anschließend ein Radler trinken. Und jetzt zieht doch noch ein leichtes Gewitter auf, aber wir sitzen im Trockenen. Dann eine heiße Dusche in einem winzigen Bad. Wir legen noch etwas die Füße hoch, bevor wir zum Abendessen gehen.
13.09.2016 Dritte Etappe Schattenmühle – Fischbach
Länge 18km Start 9.00 Uhr
Steigung 622m Ankunft 16.00 Uhr
Gefälle 245m
Nach einer etwas unruhigen Nacht, weil die Matratzen sehr dünn und nicht so bequem waren, klingelt der Wecker heute erst um 7 Uhr. Ab 8 Uhr gibt es Frühstück, eine Stunde später wie gewohnt. Nach einem einfachen, aber sehr guten Frühstück, sind wir für den heutigen Tag gerüstet. Noch schnell unser Lunchpaket im Rucksack verstaut und dann nichts wie los. Wir überqueren die Straße und laufen stetig bergauf, mit jedem Schritt lassen wir die Schlucht weiter hinter uns. Oben erwarten uns Wiesen und Felder und nach kurzer Zeit sind wir im Wald des Fürsten von Fürstenberg. Nach ungefähr 3km erreichen wir das Räuberschlössle und sehen weit unter uns die Wutach fließen.
Auf herrlichen Pfaden laufen wir bis zur Stalleger Brücke und der Stalleger Tanne. Nur wenige Meter weiter steht eines der ältesten Flusskraftwerke Deutschlands.
Wir folgen in einem auf und ab der Wutach, und erreichen nun die Rötenbachmündung.
Der Weg führt uns weiter an der Wutach entlang, bis wir an die Stelle kommen, wo die Haslach auf die Gutach trifft.
Nun verlassen wir die Wutachschlucht und kommen in die enge Haslachklamm. Auf schmalen Pfaden geht es auf abenteuerliche Weise immer weiter nach oben. Wir kommen am Rechenfelsen vorbei und fühlen uns wie im Urwald. Es geht weiter steil hinauf, bis wir endlich den Rand der Schlucht erreichen.
Jetzt haben wir uns eine Rast verdient.
Auf breiterem Weg, parallel zur ehemaligen Bahntrasse, laufen wir entspannt weiter. Der Weg wird wieder schmaler und wir kommen Lenzkirch immer näher.
Die letzten 3km laufen wir bei sengender Hitze auf einer Teerstraße bis Lenzkirch. Im Cafe Wiest machen wir für heute unsere zweite Rast. Klaus genießt eine Schwarzwälder Kirschtorte und ein Spezi und ich einen Eistee.
Ausgeruht und gestärkt steigen wir hinauf zum Geopark, dort haben wir dann die ersten 50km des Schluchtensteigs hinter uns gebracht.
Unser Weg führt uns durch Tannenwälder immer weiter nach oben. An der Cyriakskapelle legen wir noch einmal eine kurze Rast ein.
Dann geht es weiter steil bergauf zum Fischbacher Höchst. Endlich haben wir für heute unseren höchsten Punkt (1107m) der Wanderung erreicht. Auf bequemem Weg laufen wir die letzten Meter bis Fischbach, unserem heutigen Etappenziel. Nachdem wir ein tolles Zimmer mit Balkon bezogen haben, geduscht und die Wäsche gewaschen ist, genießen wir ein Radler auf der Terrasse. Wir machen noch eine kurze Ruhepause, bevor wir zum Abendessen gehen.
14.09.2016 Vierte Etappe Fischbach - St.Blasien
Länge 20km Start 8.30 Uhr
Steigung 435m Ankunft 16.00 Uhr
Gefälle 705m
Schon wieder klingelt der Wecker um 6 Uhr. Frühstück gibt es ab 7.30 Uhr, wir dachten ab 7 Uhr und warten hungrig bis das Restaurant geöffnet wird. Wir richten uns heute unser Lunchpaket selber, dazu gibt es noch leckere Äpfel und für jeden einen Müsliriegel. Um 8.30 Uhr sind wir dann soweit und starten bei schönem Wetter mit der vierten Etappe.
Unser erstes Ziel ist der Bildstein (kleiner Abstecher). Der Blick von da oben ist absolut klasse, tief unter uns ist der Schluchsee zu sehen.
Über den Jägersteig geht es hinab zum Schluchsee. Ab Aha führt uns der Schluchtensteig auf einem breiten Weg um den See. Nach ungefähr 6km erreichen wir den Unterkrummhof und machen bei einer Apfelsaftschorle unsere erste Rast. Wir genießen den Blick auf den Schluchsee und brechen nach 20 Minuten wieder auf.
Mäßig aber stetig geht es auf Forstwegen hinauf zum höchsten Punkt des Schluchtensteigs, dem Krummenkreuz (1148m).
Nun geht es weiter nach Muchenland, hier hat man einen schönen Blick auf alte Schwarzwaldhöfe und ins Tal.
Wir laufen noch etwas weiter und machen dann bei der Wittemle Hütte eine zweite Rast. Frisch gestärkt brechen wir wieder auf. Der Weg führt uns weiter Richtung Althütte. Wir laufen an Hochweiden und Rindern vorbei und kommen bei dem schönen Wetter ins schwitzen.
Und nun folgt der schlimmste Teil des ganzen Schluchtensteigs. Es geht auf einem breiten Forstweg, auf grobem Schotter, steil bergab. Das geht ordentlich in die Knie, aber auch dieser Teil des Weges geht zu Ende. Vorbei an der Weißtanne am alten Blasiwalder Weg, erreichen wir die Windbergschlucht.
Der Weg wechselt in einen Pfad und wir stehen vor dem Windberg-Wasserfall. Immer nahe am Wasser führt uns die Schlucht nach St. Blasien, dem Ziel unserer heutigen Etappe.
Wir erreichen um 16 Uhr das Dom Hotel und beziehen unser Zimmer mit Domblick. Frisch geduscht machen wir einen kleinen Spaziergang durch St. Blasien und gönnen uns einen Eisbecher.
Da der Wetterbericht schlechtes Wetter für morgen vorhersagt, überlegen wir, ob wir morgen nach Hause reisen. Da im Dom Hotel heute Ruhetag ist, gehen wir in die Pizzeria im Klosterhof zum Abendessen. Die Pizza ist sehr lecker.
Nachdem wir gegessen haben, entscheiden wir uns, am nächsten Tag doch noch eine Etappe zu laufen.
15.09.2016 Fünfte Etappe St.Blasien- Todtmoos
Länge 20km Start 9.00 Uhr
Steigung 558m Ankunft 15.00 Uhr
Gefälle 520m
Heute klingelt der Wecker erst um 7 Uhr. Frühstück gibt es ab 8 Uhr. Wir schauen heute Morgen erst mal nach dem Wetter, sieht gar nicht so schlecht aus. Aber laut Wetterbericht soll es im Laufe des Tages noch regnen. Wir genießen unser Frühstück im Ambiente der sechziger Jahre, und richten uns ein leckeres Lunchpaket für unterwegs.
Um 9 Uhr ist der Rucksack gepackt und wir können starten. In der Zwischenzeit sind Wolken aufgezogen und es sieht nach Regen aus. Vorbei am Kurpark und den barocken Fassaden des ehemaligen Klosters verlassen wir St. Blasien. Auf einem schmalen Pfad führt uns der Weg bergauf Richtung Lehenkopf. Nach dem Lusthausfelsen geht es über Forstwege und Waldpfade weiter nach oben. Und schon stehen wir vor dem Lehenkopfturm. Da es sehr trüb und wolkenverhangen ist, beschließen wir den Turm nicht zu besteigen.
Die nächsten Kilometer geht es über Wiesen, Weideflächen, Wälder und einsamen Höfen Richtung Klosterweiher. Kurz vor Klosterweiher kommen wir zum Aussichtspunkt Horbach. Hier kann man bei schönem Wetter die Schweizer Alpen sehen- wir sehen leider gar nichts. Das Lokal Klosterweiher lassen wir rechts liegen und es folgt ein weiterer Anstieg auf den Kreuzfelsen.
Schon wieder ein Aussichtspunkt- leider nicht für uns, wir sehen nur trübe, tief hängende Wolken. Durch kurze Waldstücke und Hochweiden geht es weiter Richtung Ibacher Hochtal. Und jetzt müssen wir doch noch unsere Regenkleidung anziehen. Aber da es nicht sehr stark regnet, wandern wir tapfer weiter. Wir kommen noch an ein paar Aussichtspunkten vorbei, die wir aber ignorieren, wir sehen so oder so nichts- schade! Das Wetter wird aber wieder besser und wir können unsere Regenkleidung ausziehen. Über einen Waldweg erreichen wir das Ibacher Kreuz. Hier machen wir eine Pause, die erste und letzte für heute. Wir sind beide sehr hungrig, es ist auch schon fast 14 Uhr.
Nach unserer Rast führt uns ein Waldweg in einigen Kehren steil hinab zur Hohwehraschlucht. Wir folgen der Schlucht bis zu unserem Etappenziel Todtmoos.
Unser Hotel Garni, den Wehrahof erreichen wir heute schon um 15.00 Uhr.
Nachdem wir unser Zimmer mit Balkon bezogen haben, gehen wir erst einmal ins Café Bockstaller und genießen eine Schwarzwälder Kirschtorte und einen Eisbecher, dazu noch einen Kaffee.
Anschließend machen wir einen kleinen Spaziergang durch Todtmoos und reservieren uns einen Tisch im Waldwinkel, fürs Abendessen. Zurück im Hotel wird geduscht und etwas gefaulenzt. Wir haben beschlossen morgen wieder nach Hause zu fahren. Abends gehen wir noch einmal in aller Ruhe essen und lassen den Tag ausklingen.
Am nächsten Tag frühstücken wir in aller Ruhe und fahren dann mit dem Bus zurück nach Stühlingen, zu unserem Auto.
Wir haben das Abenteuer Schluchtensteig gut überstanden und werden diese Mehrtagestour auf jeden Fall noch einmal laufen- aber dann auch die letzte Etappe.